#81, Juni 2003

 

«DIE ANWESENHEIT DES ABWESENDEN SCHMERZLICH ZU MACHEN...»
Adriana Hölszky: Tragödia – der unsichtbare Raum
VON MARIA KOSTAKEVA

Etwas ist da, doch es ist nicht sichtbar. Etwas ist geschehen, doch es hat keine Spuren hinterlassen. Hat sich eine Tragödie abgespielt? Ist das Ganze ein Traum? – In Adriana Hölszkys Oper «Tragödia» ist die Anwesenheit von jenem «Anderem» zu spüren, das auf der Bühne nur zu ahnen ist. Denn auf dieser gibt es weder Sänger noch Schauspieler noch überhaupt sichtbare Handlung – die reale Zeit-Raum-Beziehung wird aufgehoben, die Gattung Oper wird zur Illusion ihrer selbst.

«GLATTES EIS, EIN PARADEIS …»
Theatrale Impulse im Werk von Adriana Hölszky
VON JÖRN PETER HIEKEL

«Das was man macht, muss verboten sein. Als ob du ein Verbrechen begehst.» So lautet ein musikalisches Credo Adriana Hölszkys, die am 30. Juni ihren 50. Geburtstag feiern kann. Unnötig zu sagen, dass ein solcher ästhetischer Ansatz nicht auf plane Verständlichkeit und lineare Narration zielt. Stattdessen gelingt es der rumänischen, in Deutschland lebenden Komponistin seit je, mit radikal neuen musiktheatralischen Konzepten ungewöhnliche Intensität zu erlangen.

MÖGLICHE ORTE EINER HANDLUNG
Gespräch mit Beat Furrer zu seiner neuen Oper «Invocation»
VON PATRICK MÜLLER

Am 6. Juli wird im Zürcher Schiffbau Beat Furrers neues Musiktheaterwerk in einer Koproduktion von Opernhaus und Schauspielhaus Zürich in der Regie von Christoph Marthaler uraufgeführt. Im Gespräch äussert sich der Komponist zu seiner musikalischen Umsetzung eines Librettos von Ilma Rakusa, das auf Marguerite Duras' Roman «Moderato cantabile» basiert.

Schweizer KomponistInnen
FREIHEIT UND GLÜCK EINER EIGENEN SPRACHE
Der Komponist Meinrad Schütter
VON MICHAEL EIDENBENZ

Im Laufe seines langen Lebens hat Meinrad Schütter, meist abseits des grossen Musikbetriebs, ein vielfältiges und umfangreiches kompositorisches Werk geschaffen. Einen zentralen Platz darin nehmen die zahlreichen Lieder ein, die Schütters ganz eigene, hoch empfindsame und gleichzeitig auch widerspenstige Musiksprache am Schönsten offenbaren. Eine Begegnung mit einer beeindruckenden Persönlichkeit und ihrer wertvollen Musik.

Mitteilungen des Forschungsrats der Schweizer Musikhochschulen:
WARUM HAT UNS BEETHOVEN KEIN CELLOKONZERT HINTERLASSEN?
Zum Verhältnis zwischen Bernhard Romberg und Ludwig van Beethoven
VON WALTER GRIMMER UND DOMINIK SACKMANN

 

Berichte
– Georg Friedrich Haas' «In Vain» in Basel
– Wittener Tage für neue Kammermusik 2003
– John Wolf Brennans «Klanggang» im Kunstmuseum Luzern
– Uraufführung von Roland Mosers Oper «Avatar» in St.Gallen