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WIEDERHOLUNGSZWANG
ODER SELIGKEIT DER EWIGEN WIEDERKEHR DES GLEICHEN?
Zur gegenwärtigen Konjuktur des Loops
VON ROLAND SCHöNENBERGER
Für Paul Valéry war die Sache noch klar. Wiederholungen
sind für ihn als geistigen Menschen kein Thema. Denn wo Wiederholungen
vorkommen, da ist kein Geist. Wäre Valéry ein Fall für Freud gewesen,
der 1914 in seinen Ratschlägen zur Psychoanalyse erstmals den Wiederholungszwang
ans Tageslicht beförderte? Inzwischen ist die Sache wirklich klar: Zu
Beginn des dritten Jahrtausends hat die Wiederholbarkeit fast alle Lebensbereiche
eingeholt. Leben wir in geistlosen Zeiten oder sind alle unsere Bewegungen
zwanghaft? Oder geniessen wir bereits die Seligkeiten der von Nietzsche
gepriesenen ewigen Wiederkehr des Gleichen?
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KRITERIEN DER
WIEDERHOLUNG
Zum Umgang mit einem Phänomen
VON ANDREAS STAHL
Es geht einem wie Augustinus mit der Frage nach der Zeit: Fragst du
mich nicht, was Wiederholung ist, weiss ich es genau, fragst du mich,
weiss ich nichts. Der Umgang mit dem Phänomen Wiederholung braucht deshalb
Kriterien: Um nicht nur sagen zu können, ob etwas eine Wiederholung
ist oder nicht, sondern auch um die Schritte zu erkennen, die wir zu
deren Bestimmung vollziehen.
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«DIE HOFFNUNG
IST EINE BEGEHRLICHE ERINNERUNG»
Zum Komponieren von Cornelius Schwehr
VON CAROLIN NAUJOCKS
«Knappeste Setzungen geraten durch Wiederholung, Verwandlung, Übergangsstadium
oder Kontrastsetzung in einen Strom der Fortbewegung: Wiederkehr bedeutet
bereits Veränderung», sagt der 1953 in Freiburg in Breisgau geborene
Cornelius Schwehr. Denn in seinen Kompositionen erhalten musikalische
Gestalten ihre Bedeutung erst im Hinblick auf ihre Funktion und ihre
Geschichte.
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Schweizer KomponistInnen
(K)EIN
KONZERT FüR ZWEI POSAUNEN UND ORCHESTER
Die «Tromboniade» von Sándor Veress
VON ANDREAS TRAUB
Sándor Veress sprach gelegentlich von dem Wunsch, Stücke «nochmals»
komponieren zu wollen, nicht so war zu verstehen um das bereits
bestehende Werk auszulöschen, sondern um die kompositorische Situation
aus unterdessen veränderter Perspektive nochmals zu überprüfen. Die
«Tromboniade» für zwei Posaunen und Orchester, entstanden in den Jahren
198990, ist als die letzte vollendete Komposition von Veress ein Werk
der Rückschau. Schweizer übrigens war er damals noch nicht; das lange
zuvor beantragte Bürgerrecht erhielt er erst 1991 wenige Monate vor
seinem Tod.
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Berichte:
Graz: Uraufführungen von Bernhard Lang und Olga Neuwirth
Heilbronn: «
antasten
», 6. Internationales Pianoforum
Berlin: «Psychogeographie», eine Konzertreihe im öffentlichen
Raum
Basel: 4. Festival für zeitgenössische Musik in der Gare du
Nord
Zürich: Tage für Neue Musik
Donaueschingen: Musiktage 2003
Graz: «musikprotokoll» im «steirischen herbst»
Basel: Dritter Kongress der «Deutschen Gesellschaft für Musiktheorie»
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