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VERTONTES
SCHWEIGEN
Der ukrainische Komponist Walentin Silwestrow
VON WALTER KLÄY
Die «unvermeidlichen Mannhaftigkeitsproben der
seriellen Selbstverleugnung» (Alfred Schnittke) waren den Komponisten
der ehemaligen Sowjetunion durchaus nicht fremd. Doch in den 70er Jahren
beschloss eine ganze Reihe von ihnen, «den überfüllten
Zug zu verlassen und zu Fuss weiterzugehen» (Schnittke). Während
Schnittke, Gubaidulina, Kantscheli, Ali-Sade und andere unterdessen
in den Westen ausgereist sind und breite Publikumsbeliebtheit erlangten,
ist Walentin Silwestrow in Kiew geblieben und wurde lange Zeit unter
den Anhängern des neuen Wohlklangs nur als Geheimtipp gehandelt.
Der Grund dafür dürfte Irritation sein. Denn worin liegt noch
das «Eigentliche» bei einem Komponisten, der heute statt
Musik «Metamusik» schreibt und diese bisweilen selber als
«Kitschmusik» bezeichnet?
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KLANGPROJEKTION
IM DREIDIMENSIONALEN RAUM
Ein Forschungsprojekt der Hochschule für Musik und Theater
Zürich
VONGERALD BENNETT, PETER FÄRBER, PHILIPPE KOCHER UND JOHANNES SCHÜTT
Die Faszination für die Bewegung der Klänge im Raum gehört
zu jenen Aspekten der neueren Kunstmusik, die direkt mit Wahrnehmungsphänomenen
des Alltags zusammenhängen. Während die frontale Ausrichtung
des traditionellen Konzerts dem gewohnten Sprechen mit einem Gegenüber
gleicht, lenken die Raumklänge die Aufmerksamkeit auf die normalerweise
vom Bewusstsein weggefilterten Umgebungsgeräusche: «Orientierung»
tritt an die Stelle von «Kommunikation». Ein Forschungsprojekt
der HMT Zürich versucht, ausgehend von den in den 70er Jahren entwickelten
Ambisonics-Verfahren, einfach zu handhabende Werkzeuge bereit zu stellen,
welche in elektroakustischer Musik die Illusion sich in drei Dimensionen
bewegender Klänge erzeugen können.
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Schweizer KomponistInnen
NUANCEN
IM WEISSEN
Der Improvisator, Klangkünstler und Komponist Roland Dahinden
VON THOMAS MEYER
Nicht nur den realen Raum, sondern auch die einzelnen Töne sucht
Roland Dahinden in seinen Werken in «dreidimensionale» Beziehungen
zueinander zu setzen: Harmonik wird zur räumlichen Angelegenheit.
Dass man dabei geneigt ist, von «Lichteinfall», von «Farbnuancen»
oder von «Zeichnungen» zu reden, ist kein Zufall. Roland
Dahinden ist von der visuellen Kunst geprägt, folgerichtig gehören
zu seinem Schaffen auch Improvisationen und Klanginstallationen.
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KLEINE
LAUDATIO FÜR JÜRG WYTTENBACH
VON DANIEL FUETER
Beim diesjährigen
Tonkünstlerfest wurde Jürg Wyttenbach der Kompositionspreis
Marguerite Staehelin verliehen. Daniel Fueter fragt sich, warum wir
uns alle unisono über diese Auszeichnung freuen und zeichnet mit
der Antwort auf die Frage gleichzeitig ein Portrait des barocken Individualisten.
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Berichte
Bregenz: Friedrich Haas' «Die schöne Wunde»
Entlebuch: Der Klangraum Heiligkeruz
Rümlingen: Klangwanderung «witterung.stromaufwärts»
Luzern: Begegnungen mit Heiner Goebbels beim Lucerne Festival
Tessin: Das Schweizerische Tonkünstlerfest
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