Gleich mehrere Berührungspunkte ergeben sich zwischen den ein halbes Jahrhundert Musikgeschichte umfassenden Werken. Die beiden Schweizer Klaus Huber und Heinz Holliger sind „Ausdrucksmusiker“, sie schreiben eine Musik, die über sich hinaus weist, assoziative Räume öffnet – nicht nur wegen der Texte, die sie einbezieht. Wie Essenzen wirken die 23 knappen Sätze, aus denen sich Holligers „Lunea“ fügt. Diese Eigenart verbindet das Werk mit Castiglionis „Risognanze“, der in seinem Ensemblestück vierzehn knappe Einzelsätze reiht, die geschliffenen Kristallen gleichen. Für alle Komponisten ist schliesslich gleichermassen bezeichnend, dass sie zwar die Tendenzen zeitgenössischen Komponierens intensiv reflektierten, sich aber zeitlebens Unabhängigkeit wahrten. Das gilt auch für Friedrich Goldmann, der zu jenen Komponisten in der DDR gehörte, die dort gegen erhebliche Widerstände des offiziellen Kulturbetriebs eine avancierte musikalische Sprache durchsetzten.
Programm
Klaus Huber (*1924)
„Psalm of Christ“ für Bariton und acht Instrumente (1967)
Niccolò Castiglioni (1932 – 1996)
„Risognanze“ für 16 Instrumente (1989)
Friedrich Goldmann (1941 – 2009)
Konzert für Posaune und drei Instrumentalgruppen (1977)
Heinz Holliger (*1939)
„Lunea“ – 23 Sätze von Nikolaus Lenau für Bariton und Kammerensemble (2013)
Data: | 28.10.2015, 20:00h |
Luogo: | Zürich, Tonhalle, Grosser Saal |
Artisti: | Collegium Novum Zürich
Robert Koller, Bariton Mike Svoboda, Posaune Heinz Holliger, Dirigent |
Links: | Collegium Novum Zürich |