Morton Feldman (1926–1987)
«Crippled Symmetry»
Das Ensemble Phœnix Basel – dieses Mal in Trio-Besetzung – spielt eines der späten Stücke von Morton Feldman: «Crippled Symmetry». In drei stets unabhängigen Stimmen wird das Werk zu einem geflochtenen, formalen Band, das aber in seiner Schwerelosigkeit auch eine intensive Gefühlswelt verbirgt – in symmetrischen Patterns und asymmetrischen Brüchen, die durchaus an die Minimalgrenzen des Wahrnehmbaren gehen. Die Form aber bleibt nach Feldman das Unproblematische: sie ist einfach die Unterteilung eines Ganzen in seine Teile. Lebendig wird dieses Ganze erst durch das richtige Mass, die richtige Balancierung und Bezugnahme der Teile untereinander.
Nicht zufällig verweist der Titel «Crippled Symmetry» auch auf einen zwei Jahre früher geschriebenen, gleichbetitelten Essay von Morton Feldman, in dem er den vielzitierten musikalischen Vergleich mit Farben und Mustern orientalischer Teppiche darlegt. Für Feldman bleiben sie keineswegs blosse Metaphern zum Symmetriebegriff, sondern Mittel künstlerischer Reflexion und Weiterbildung.
Data: | 12.02.2015, 19:00h |
Luogo: | Biel, Centre Pasquart |
Artisti: | Ensemble Phœnix Basel
Christoph Bösch (Flöte), Daniel Buess (Schlagzeug) und Jürg Henneberger (Klavier, Celesta) |
Links: | Ensemble Phoenix Basel |