Georg Friedrich Haas/Giacinto Scelsi "Introduktion – Transsonation"
Musik für 17 Instrumente mit Klangmaterial aus Klangexperimenten von Giacinto Scelsi (2012)
Giacinto Scelsi, der grosse italienische Komponist, hat seine Musik zumeist auf dem Klavier oder einem altertümlichen elektronischen Instrument improvisiert und auf Tonband aufgezeichnet. Sie in Notenschrift zu übersetzen, überliess er Transkriptoren. Manche dieser Bänder haben sich erhalten. Im Rahmen des Projektes Giacinto Scelsi Revisited wurden nun verschiedene Komponisten damit beauftragt, auf der Grundlage dieser Tondokumente eigene Kompositionen zu entwerfen, darunter auch Georg Friedrich Haas: "Die Komposition ist eine Hinführung und (Lautklang)-Übertragung des Scelsi’schen Denkens und der Originaldokumente. Das Aneinanderreihen von Notenköpfen ist nur eine behelfsmässige Lösung für das Problem der Fixierung einer komplexen Klangvorstellung. Die Speicherung von solchen Vorstellungen mit Hilfe elektronischer Medien ist als Fixierungstechnik jener der Niederschrift in Notensystemen absolut gleichwertig. Das elektronische Notationsverfahren Scelsis kann etwa mit dem Skizzenbuch Beethovens durchaus verglichen werden. [...] Scelsi hat bewiesen, dass es möglich ist, Musik zu komponieren, ohne sich im Kompo-sitionsprozess der Mittel der Notation zu bedienen. Angesichts der künstlerischen Kraft seiner Werke ist es wohl zulässig zu formulieren, dass es sich hier nicht nur um eine Möglichkeit, sondern mehr noch, um eine ästhetische Notwendigkeit gehandelt hat."
Data: | 13.11.2014, 21:30h |
Luogo: | Zürich, Rote Fabrik, Aktionshalle |
Artisti: | Collegium Novum Zürich
Titus Engel, Dirigent |
Links: | Collegium Novum Zürich Tage für Neue Musik Zürich 2014 |