Dissonance

«Con altri mondi»

Wien, Rio de Janeiro, Venedig: Die brasilianische Gruppe Música Viva und Luigi Nono

Charlotte Ginot-Slacik, Michelle Agnès Magalhães
Die Frage nach der Rolle politischer Utopien in der Nachkriegsmusik, gerade im Zusammenhang mit Figuren wie Luigi Nono und Bruno Maderna, steht im Zentrum dieses Aufsatzes, mit dem die beiden Autorinnen sich auf ein wenig bekanntes Feld begeben und die Relevanz Brasiliens als Produktionsort Neuer Musik untersuchen. Dies tun sie anhand der Geschichte des Ensembles (und der Aktivistengruppe) Música Viva, etwa der Berührungen der Komponistin Eunice Katunda mit dem europäischen Milieu in Wien und Venedig, die dem Leser eine nicht-westliche Sicht auf die Musikgeschichte erlaubt – in welcher der Westen als Inspirationsquelle, in vielen Fällen als Studienort, ebenso sehr aber als Region gilt, in der eine «andere», politisch engagierte Musik gehört zu werden beginnt.

by moxi