1945 schrieb Ernst Krenek – von Glenn Gould einmal als «one-man history of twentieth-century music» bezeichnet – im Auftrag der Metropolitan Opera «What Price Confidence?», ein Ränkespiel zweier Paare, die sich gegenseitig betrügen. Ähnlich wie Mozart in «Così fan tutte» stellt Krenek darin die Vertrauensfrage in Sachen Liebe, Loyalität und Gesellschaft. «Mad Couples» verlegt die Handlung ins Amerika der 1940er und 50er Jahre: Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten musste Krenek nach seiner Flucht vor den Nationalsozialisten neues Vertrauen in eine ihm fremde Gesellschaft gewinnen. Die musikalische Gegenüberstellung mit Mozarts «Così fan tutte» erzeugt zusätzliche Spannung: Auf der einen Seite eine üppige Oper der Wiener Klassik, auf der anderen eine minimalistische Reiseoper mit Klavierbegleitung in zwölftöniger Kompositionstechnik. Dieser Kontrast – präsentiert auf historischem Hammerklavier und auf der erst durch Mozart berühmt gewordenen Glasharfe – macht den Reiz und die Herausforderung dieses ungewöhnlichen Musiktheaterabends aus.
Am Premierenabend findet um 19 Uhr eine Einführung mit Albrecht Puhlmann statt. Ausserdem ist ab dem Premierenabend bis zum 24.10. die Installation «ZeitLoope» von Nives Widauer in der Bar du Nord zu sehen.
Date: | 22.10.2015, 20:00h |
Lieu: | Basel, Gare du Nord |
Artiste: | Mit: Flurina Stucki (Sopran), Aliya Iskhakova (Mezzosopran), Aude Freyburger (Sopran), Emanuel Heitz (Tenor), Santiago Garzón Arredondo (Bariiton), Jürg Henneberger (Klavier/Hammerklavier), Matthias Würsch (Glasharfe/Theremin/Schlagzeug)
Musikalische Leitung: Jürg Henneberger, Regie: Désirée Meiser, Bühne: Martin Müller, Kostüme: Caroline Grobben, Choreographie: Jessica Billeter, Dramaturgie: Albrecht Puhlmann |
Liens: | Gare du Nord |