Toshio Hosokawa, einer der prominentesten asiatischen Komponisten der Gegenwart, kommt für eine Projektwoche an die ZHdK. Dabei wird seine Musik einerseits in zwei Konzerten präsentiert und andererseits zum Gegenstand eines Symposiums. Schon im Vorfeld der beiden Konzerte und des Symposiums wird das ZHdK-Domizil im Toni-Areal reich erfüllt von Elementen japanischer Kultur - mit Kurzkonzerten, in denen die berühmte japanische Bambusflöte Shakuhachi erklingt, mit einer Ikebana-Vorführung sowie mit Lesungen japanischer Literatur.
Wenn wir Musik von einem japanischen Komponisten hören, können wir kaum noch erwarten, dass sie exotisch für uns klingt. Längst haben wir uns daran gewöhnt, kulturelle Vielfalt auch zuhause zu erleben. Toshio Hosokawa gilt als einer der bekanntesten japanischen Komponisten unserer Gegenwart. Auch seine Musik ist von internationaler Vielfalt geprägt, schreibt er doch ebenso für Symphonieorchester wir für japanische Shakuhachi oder vertont Gedichte des Österreichers Georg Trakl, um einen Klagegesang über die Katastrophe von Fukushima anzustimmen. Doch je mehr man sich Hosokawas Musik nähert, um so mehr erfährt man hörend wie spielend von den Untergründen kultureller Prägungen. So scheint z.B. das Atmen ein rein körperlicher Vorgang zu sein, und doch zeigt es sich als Ausdrucksmittel in der Musik Hosokawas anders, als wir es aus der mitteleuropäischen Musik kennen. Viele solcher latenten Überraschungen finden sich in seinen Kompositionen, die durch Studierende interpretiert werden. Sich mit Hosokawas Musik zu beschäftigten, bedeutet auch, sich auf Schwellen zwischen dem Vertrauten und Fremden zu bewegen, ohne immer gleich sagen zu können, was davon wohin gehört.
www.zhdk.ch/hosokawa
Date: | 19.03.2015, 19:30h |
Lieu: | Zürich, ZHdK, Toni-Areal, Konzertsaal 3 |
Artiste: | Studierende der ZHdK
Jonathan Stockhammer, Leitung |