Sie krächzt, sie gurrt, sie quietscht, sie zirpt, sie flüstert und schreit, sie kichert, sie lacht, sie singt und spielt die Geige. Iva Bittová ist Kult. Sie betört alle mit ihren östlichen Volksweisen, die in Improvisationen ausufern und von fernem Glück erzählen. Und wie man dem Leiden bravourös entrinnen kann, wenn man singen lernt und fliegen.
Lautmalerisch singt sie, dann und wann mit englischen Wortfetzen; es ist wohl Folklore aus Mähren sowie allerhand Orientalisches. Die Geige verweist derweil auf überlieferte Melodien und einfache Klangmuster. Bestimmt übte eine Laurie Anderson Einfluss aus, vielleicht auch eine Diamanda Galás oder Maggie Nicols und auch Minimal Music. Doch das Paket ist mit sicherer Hand selbständig gebündelt, offenbart Freiheitsdrang wie Schönheit. Von Unklarheit also nicht die geringste Spur. Musik von bleibendem Wert stattdessen. Violine, Gesang – das reicht für eine eindringliche Stimmung, die Tradition mit Avantgarde vereint.
FRAGMENTS, das sind Stücke, die sich stilistischer Einordnung entziehen. Eine Art idiosynkratischer «Folkmusik», moderne Komposition, Improvisation – all diese Beschreibungen mögen von einem Augenblick zum nächsten zutreffen, doch Bittovás Musik ist eine lebendige, wechselhafte Angelegenheit: «Ich habe noch längst nicht über einen Namen für meine Musik entschieden.»
Date: | 15.06.2014, 19:00h |
Lieu: | Werdenberg, Schloss Werdenberg |
Artiste: | Iva Bittová, Violine und Stimme |
Liens: | Schlossmediale Werdenberg |