Adolf Wölfli schuf sein Werk aus Zeichnungen, Collagen, Texten und Kompositionen während eines 35 Jahre andauernden Aufenthalts in der Nervenheilanstalt Waldau. Sein komplexes Krankheitsbild und seine in rasend obsessivem Imaginationsfluss entstandenen «Kopfwelten» werden in dieser Musiktheaterproduktion von verschiedenen sich widersprechenden Wölflis beherrscht, wobei seine wuchtigen Texte seinem bildnerischen Werk in Skurrilität und akribischer Verworrenheit in nichts nachstehen.
Musikalisch stossen dabei das Avantcore-Trio Steamboat Switzerland, Violinistin Helena Winkelman und Klarinettistin Karin Dornbusch – beide sonst hauptsächlich in der klassischen Kammermusik agierend – sowie der in der performance/noise/experimental-Szene beheimatete Sudden Infant (Joke Lanz) als Wölfli-Hauptdarsteller aufeinander. Wölflis Aufzählungen von Städtenamen und fiktiven Zahlen werden zu Raketenabschussrampen von Tonkaskaden, an deren Ziel sich das ganze Ensemble im Overdrive in den Meeresgrund bohrt.
Date: | 22.01.2015, 20:00h |
Place: | Basel, Gare du Nord |
Artist: | Helena Winkelman (Komposition, Musikalische Leitung), Meret Matter (Regie), Steamboat Switzerland: Dominik Blum (Hammond Orgel), Marino Pliakas (E-Bass), Lucas Niggli (Perkussion); Helena Winkelman (Violine, E-Violine), Karin Dornbusch (Klarinette, Bass-Klarinette); Joke Lanz (Spiel); Gina Gurtner (Spiel); Dominik Gysin (Spiel); Philippe Nauer (Spiel), Ursula Senti (Kostüm), Fabian Nichele (Ausstattung), Raphael Zehnder (Licht) |
Links: | Gare du Nord |