Im ersten Teil des Zyklus nähern wir uns dem zentralen Thema Verkehr. Hintergrund bilden die Fragestellungen nach Bewegung, nach Begegnung, nach Reibung und Störung. Wie kommen wir aneinander vorbei? Einer zunehmenden Dressur (langsamer, leiser) steht die geladene Emotionalität der Verkehrsteilnehmer gegenüber. Die heulenden Motoren sind aus der Stadt verschwunden und die früher mechanisch geschalteten Ampeln haben sich zu einem komplexen und interaktiven System gemausert.
Obwohl so prägend in unserem urbanen Alltag, wird der Verkehr selten künstlerisch oder musikalisch aufgegriffen. Die Stadtmauern von einst haben sich in Parkleitsysteme und Autobahnringe verwandelt. Der Bullingerplatz steht für eine städtische Rückeroberung: Wo vor zehn Jahren der Transitverkehr alles Leben verdrängte, findet man heute Blumenkisten und spielende Kinder. In vier Werken kommen verschiedene Verkehrsteilnehmer zum Zug: 111 Radfahrer ziehen vorbei, neun Harley Davidsons lassen ihre Motoren aufheulen, zwei „Putzwägeli“ führen ein Ballett auf und der Algorithmus der Zürcher Verkehrssteuerung wird sonifiziert.
Mauricio Kagel (1931-2008)
Eine Brise (Flüchtige Aktion für 111 Radfahrer)
Dieter Schnebel (*1930)
Konzert für 9 Harley Davidsons, Synthesizer und Trompete
Jörg Köppl (*1964)
Das Zürcher Modell (UA)
Moritz Müllenbach (*1980)
Pas de deux, Ballett für 2 „Putzwägeli“ (UA)
Datum: | 11.09.2015, 20:00h |
Ort: | Zürich, Bullingerplatz |
Künstler: | Ensemble Tzara
Raphael Camenisch, Saxophon Christoph Luchsinger, Trompete Samuel Stoll, Horn Simone Keller, Synthesizer Sebastian Hofmann, Perkussion & Elektronik Philipp Schaufelberger, Velo Moritz Müllenbach, Dirigent PRO VELO: 111 Velofahrer PELICAN CHAPTER ZURICH-CITY: 9 Harleyfahrer mit Harleys 2 PUTZWÄGELI DER ERZ Gian Dönier, Stadt Zürich Dienstabteilung Verkehr Jörg Köppl, Konzept |
Links: | Ensemble Vortex |