Natasha Anderson (*1968)
Neues Werk für Ensemble (Auftrag des «Australian Council for the Arts» für das Ensemble Phoenix Basel, 2013, UA)
Alex Buess (*1954)
«Phylum» für Solo Perkussion, Solo Elektronik, Ensemble und Live-Elektronik (2005)
Rege Kontakte nach Australien pflegen Mitglieder des „Ensemble Phoenix Basel“ nicht erst seit dem JOLT Swiss Australian Sonic Festival im November 2011. Seit dem Festival und dem dortigen Einsatz des Schlagzeugers Daniel Buess gilt Basel aber als offizieller kleiner Hub der australischen Künstlerorganisation. Mit einer in Australien typischen Selbstverständlichkeit bewegt sich die Melbourner Klangkünstlerin Natasha Anderson zwischen elektroakustischen Genres und audiovisuellen Installationen und Performances. Nicht weniger grenzüberschreitend mutet die Liste von Konzertprojekten und Festivalpräsenzen der 1968 geborenen Komponistin an; in Europa gastierte sie in den letzten Jahren häufig mit neuen Projekten. Im Auftrag des Australian Council for the Arts entsteht 2013 – für das „Ensemble Phoenix Basel“ – ein neues Werk für grosse Ensemblebesetzung und Tape. Ebenfalls für das „Ensemble Phoenix Basel“ geschrieben ist das 2005 entstandene Stück Phylum des Basler Komponisten Alex Buess. Sind Buess‘ musikalische Anregungs- und Metaphernbereiche die Grenzen und Übergänge zwischen Maschinellem und Biologischem, so entstammt der Titel hier der zoologischen Klassifikation von Lebendigem. Auf der Ebene des Stammes (Phylums) gehört etwa der Mensch zu den Chordata. Buess legt allerdings nicht offen, wie, ja ob der Aspekt dieser Systematik überhaupt eine Rolle spielt; nennt aber als Kompositionsvorlage einige Filmsequenzen, etwa aus L’année dernière à Marienbad (1960) von Alain Resnais oder Tetsuo – The Iron Man (1988) von Shinya Tsukamoto. Der Part für Solo-Schlagzeug und Solo-Elektronik ist auf das Duo Cortex (Daniel Buess, Alex Buess) abgestimmt. Zu Phylum existiert das „Schwesterwerk“ Phylum II (Ghosts of Schizophonia), das als Auftrag des Lucerne Festival ebenfalls 2005 uraufgeführt wurde und mit der Idee von Klang-Spaltung (Schizophonia) im Rückblick auch das erste Stück erhellt. Zugrunde liegen ihr die Reflexe unserer Wahrnehmung, die auf Einheit abzielen und auf Abspaltungen unserer Sinne, wie schon die einfache Trennung von optischer und akustischer Klangquelle etwa, irritiert reagieren.
Mehr Information: http://www.natashaanderson.net/, http://www.alexbuess.com/
André Fatton, Januar 2013
Datum: | 01.06.2014, 20:30h |
Ort: | SUD (Burgweg 7, 4058 Basel), Basel |
Künstler: | Ensemble Phoenix Basel
Christoph Bösch, Flöte Petar Hristov, Oboe Toshiko Sakakibara, Klarinetten Heiner Krause, horn Jens Bracher, Trompete Michael Büttler, Posaune Heléne Berglund, Tuba Daniel Buess, Schlagzeug Daniel Stalder, Schlagzeug Maurizio Grandinetti, E-Gitarre Friedemann Treiber, Violine Mirka Scepanovic, Violine Jessica Rona, Viola Beat Schneider, Violoncello Aleksander Gabrys, Kontrabass Daniel Sailer, E-Kontrabass Marino Pliakas, E-Bass Thomas Peter, Elektronik |
Links: | Ensemble Phoenix Basel |