Dissonance

«Heinelieder» – Carte Blanche für Roland Moser


Die IGNM Basel gibt Roland Moser eine «Carte Blanche». Heinrich Heine – zuerst Romantiker mit Röntgenblick, dann Visionär mit verlorenen Illusionen, Agitator, im Pariser Exil Skeptiker zwischen den Kulturen und zuletzt als Opfer einer heimtückischen Krankheit jahrelang gefesselt an seine «Matratzengruft». Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war der deutsche Dichter bevorzugte Zielscheibe direkter oder versteckter antisemitischer Umtriebe.

Roland Moser setzt Daniel Fueter alias Heine in den halb-szenischen «Heineliedern» an einen Tisch, schreibend, sprechend, schweigend – dreissig Jahre in vierzig Minuten. Die Mezzosopranistin hat in jedem Lied eine andere Rolle zu singen, und der Pianist spielt sich durch ein ganzes klavieristisches Panorama.

In der durchkomponierten ersten Programmhälfte wird man auch einigen Zeitgenossen Heines begegnen: Beethoven, Schumann, Hebbel und Rossini, kommentiert in einer von Daniel Fueter vorgetragenen Rede Mosers: «Die Musiker und Heine – Geschichte einer unerwiderten Liebe.»

Programm
Roland Moser
«Heinelieder» für Stimmen mit Begleitung (seit 1970, Fassung 1885)

«wor t raum hebbel» Schumann-Paraphrase für Sprecher und Klavier (2012)

 
Datum:06.04.2014, 19:00h
Ort:Basel, Gare du Nord
Künstler:Anne-May Krüger (Mezzosopran), Anton Kernjak (Klavier), Daniel Fueter (Sprecher, Schauspiel)
Links:Gare du Nord
 

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by moxi