Die Stille als Fluchtpunkt
Zum neueren Schaffen von Hans Ulrich Lehmann
Michelle Ziegler
Kaum wahrgenommen von der Öffentlichkeit, hat Hans Ulrich Lehmann ein bemerkenswertes kompositorisches Œuvre vorgelegt, in dem sich eigensinnige usikalische Strategien widerspiegeln. Dass dieses Œuvre über die letzten Jahre nochmals stark angewachsen ist, dürfte dadurch mitbegründet sein, dass Lehmann seine zahlreichen administrativen, politischen und pädagogischen Verpflichtungen stark reduziert hat – besonders der Rücktritt vom Amt als Direktor der Musikhochschule Zürich 1998 setzte offensichtlich kompositorische Energien frei. Michelle Ziegler skizziert in diesem Beitrag wichtige Momente der jüngsten Schaffensjahre Lehmanns und analysiert neue Werke wie die
Silences (2007/08), die
Voyages aux îles des vestiges (2008/09) oder das
Book of Songs (1998).